Ungewollte Kinderlosigkeit – ein Überblick
Zahlen und Fakten
Laut Studien bekannter Fertilitätskliniken liegen die Ursachen des unerfüllten Kinderwunsches zu 40 % bei der Frau. Die Zahl der Männer mit Fruchtbarkeitsproblemen liegt etwa auch bei 40 %. Bei 15 % der Paare sind Probleme bei beiden Partnern zu finden und bei 5 % der Paare sind keine Störungen diagnostizierbar.
Um euch die Ursachen, Symptome und Diagnosemöglichkeiten, sowie mögliche Therapien näher zu bringen und vielleicht viele Fragen schon zu beantworten, hier eine Übersicht.
Eine Übersicht der Ursachen bei der Frau
Hauptsächliche werden die Ursachen bei der Frau in zwei große Bereiche eingeteilt. Der erste Bereich beschreibt hormonelle Störungen, die sehr häufig Ursache der ungewollten Kinderlosigkeit sind, der zweite Bereich beschreibt anatomische Störungen, die ebenfalls nicht selten Ursache des langen Wartens auf das ersehnte Wunschkind sind.
a) Hormonelle Ursachen
Erhöhter Prolaktinspiegel im Blut
Überproduktion männlicher Hormone in der Nebennierenrinde oder im Eierstock
Funktionsstörungen der Hirnanhangsdrüse oder im Zwischenhirn
Erhöhte Steuerhormonspiegel aufgrund gestörter Eierstockfunktion
b) Anatomische Ursachen
Scheide
Gebärmutter
Eileiter
Kleines Becken (z.B. Endometriose)
Übersicht Hormonelle Störungen
Krankheitsbild: Sekundäre Amennorrhoe
Ursache:
Die Störung, die mit fehlendem Eisprung und ausbleibender Menstruation einhergeht ,wird durch eine Störung im Zwischenhirn verursacht. Dies ist eine der häufigsten hormonellen Störungen bei der Frau.
Die genaue Urasche ist nicht richtig geklärt, es steht jedoch feste, dass das Zwischenhirn das übergeordnete Steuerhormon GnHR nicht richtig ausschüttet. Dadurch fehlt ein Signal an die Hirnanhangdrüse, diese schüttet in Folge die für die Eizellenreifung wichtigen Hormone FSH und LH nicht aus. Die Eibläschen wachsen nicht oder nur unzureichend heran. Es kommt zu keinem Eisprung und in Folge ist eine Schwangerschaft zumindest theoretisch gesehen unmöglich, denn ohne Eisprung keine Befruchtung.
Risikofaktoren:
Sehr niedriges Körpergewicht
Leistungssport
Schichtdienst und häufige Fernreisen
Starker Stress und Leidensdruck
Symptome:
Ausbleibende Perioden und unregelmäßige Zyklen
Monophasischer Verlauf der Temperaturkurve
Diagnosemöglichkeiten:
Beobachten des Zyklus mittels Temperaturkurve
Hormoncheck durch Blutabnahmen an bestimmten Zyklustagen
Zyklusmonitoring
Therapiemöglichkeiten:
Wenn möglich Ausschalten der Risikofaktoren
Hormontherapie
Krankheitsbild: Erhöhter Prolaktinspiegel
Ursache:
Erhöhte Prolaktinwerte im Blut verringern die Ausschüttung des übergeordneten Steuerhormones GnHR und beeinflussen so die Eizellenreifung.
Risikofaktoren:
Stress lässt den Prolaktinwert in die Höhe schnellen
Medikamente
Starke Temperaturschwankungen
Mikroadenome (gutartiger Tumor an der Hirnanhangsdrüse) sehr selten
Symptome:
Zyklusstörungen
Evt. Milchbildung in den Brüsten
Diagnosemöglichkeiten:
Hormoncheck durch Blutabnahmen
Führen einer Temperaturkurve
Evt. Computertomographie des Gehirns
Therapie:
Stressabbau
Hormontherapie
Krankheitsbild: Erhöhter Steuerhormonspiegel
Ursache:
Wenn die Anlage eines Eierstockes fehlerhaft ist spricht man von sog. Gonadendysgenisien.
Kommt es zu einer stärkeren Ausschüttung der beiden Steuerhormone FSH und LH, spricht man von Hypergonadotroper Ovarialinsuffiziens.
Symptome:
Unregelmäßige Zyklen
Periode kann ganz ausbleiben
Manchmal treten Hitzewallungen und Schweißausbrüche auf
Diagnose:
Hormoncheck durch Blutabnahmen
Ultraschall
Laparaskopie (Bauchspiegelung)
Therapie:
Behandlung der Ursache. Allerdings können nicht vorhandene Eizellen im fehlerhaften Eierstock nicht ersetzt werden.
Krankheitsbild: Überproduktion männlicher Hormone (hyperandrogenämische Ovarialinsuffiziens)
Ursache:
Die Ursache für eine Überproduktion der männlichen Hormone kann ein fehlerhaft funktionierender Eierstock sein, aber auch einer gestörten Funktion der Nebennierenrinde zugrunde liegen. Selten sind Testosteron produzierende Tumore die Ursache.
Vermehrte Talgbildung der Haut
Unreine Haut
Vermehrter Haarwuchs- häufig männliches Haarwuchsmuster
Oft sind die Frauen Übergewichtig
Zyklusstörungen
Manchmal lassen sich nicht unbedingt erhöhte Androgenwerte feststellen, obwohl dies der Fall ist. Deswegen sollte ein Spezialist sich darum kümmern.
Diagnose:
Hormoncheck der männlichen Hormone. Diese sind erhöht ,wenn der Testosteronspiegel über 0,8 ng/ml liegt.
Therapie:
Hormonbehandlungen
Bei Übergewicht Gewichtsreduktion
Krankeitsbild: PCO
Das sog. Polzystische Ovarialsyndrom – auch Stein- Leventhal -Syndrom genannt- ist die häufigste hormonelle Störung der Frau mit unerfülltem Kinderwunsch.
Ursache:
Häufig kann keine klare Ursache erkannt werden, denn die Erkrankung kann viele Gründe haben. Ein Grund kann sein, dass die Eierstöcke oder die Nebennierenrinde zuviel männliche Hormone produzieren. Auch zu viel Fettgewebe kann ein Grund sein, ebenso wie Erkrankungen des Zucker- und Insulinstoffwechsels.
Symptome:
Zyklusstörungen (Eisprung und Periode können ausbleiben)
Oft leiden Betroffene an Über- oder Untergewicht
Ein männliches Behaarungsmuster kann ein Hinweis sein
LH und männliche Hormone sind häufig erhöht
Im Ultraschall finden sich viele Eibläschen an beiden Eierstöcken, ohne dass eines zum Sprung kommt
Diagnose:
Temperaturkurven mit monophasischem Verlauf
Ultraschalluntersuchungen
Hormoncheck mittels Blutabnahme
Therapie:
Hormontherapie
Gewichtsreduktion
Wenn kein Kinderwunsch besteht kann die Antibabypille helfen
Krankheitsbild: Zu viele männliche Hormone durch Fehlfunktion der Nebennierenrinde
Diese Erkrankung ist auch unter dem Namen „Late-onset-AGS“ bekannt
Es handelt sich um eine ausgeprägte Störung bestimmter Enzymsysteme, die zur Bildung des Cortisons in der Nebennierenrinde von Bedeutung sind.
Ursache:
Bestimmte Enzyme sind in ihrer Aktivität stark vermindert oder gar nicht vorhanden, was zur Folge hat, dass das lebensnotwendige Kortison nicht ausreichend gebildet werden kann. Der Körper versucht nun diesen Mangel auszugleichen, indem er vermehrt männliche Hormonvorstufen bildet. Diese führen zu einer „Vermännlichung des Körpers".
Symptome:
Ist die Störung gering: männliches Behaarungsmuster – Zyklusstörungen ähnlich wie bei PCO
Diagnose:
Hormoncheck ( Testosteron, DHEAS- Wert, 17 alpha Hydroxyprogesteron)
Therapie:
Substitutionstherapie mit Korstison durch den Arzt
Übersicht Anatomische Ursachen
Krankheitsbild: Probleme im Bereich der Scheide
Ursachen:
Durch angeborene anatomische Veränderungen, wie zum Beispiel zu enger Scheide, kann Sex Schmerzen verursachen oder sogar unmöglich werden.. Auch der sog. Scheidenkrampf, Vaginismus genannt, kann Probleme verursachen.
Symptome:
Anatomische Veränderungen sind meistens im Ultraschall sichtbar
Schmerzen beim Verkehr
Diagnose:
Ultraschalluntersuchung
Therapie:
Operation durch ein Spezialärzteteam
In-Vitro-Fertilisation
Krankheitsbild: Probleme im Gebärmutterkanal
Ein Problem von Kinderwunschpaaren kann ein schlechter Gebärmutterhalsschleim im Gebärmutterhals sein. Während der fruchtbaren Zeit verändert dieser sich und lässt so Spermien durch und tötet sie nicht direkt ab. Manchmal wird wenig oder sogar gar kein Zervixschleim produziert.
Ursache:
Operationen, am Gebärmutterhalskanal , bei denen Zervixschleim produzierende Zellen, entnommen oder zerstört worden sind. Auch chronische Entzündungen, in diesem Bereich, beispielsweise durch Clamydien (Pilzsporen) verursacht, können die Qualität und Quantität des Schleimes beeinflussen.
Symptome:
Zu wenig oder gar kein Zervixschleim
Schlechte Schleimqualität trotz erfolgter Ovulation
Schlechter Post-Koital-Test
Immer wieder kehrende Entzündungen im Scheidenbereich
Diagnose:
Beobachtung des Zervixschleims während des gesamten Zyklus
Post-Koitaltest
Therapie:
Bekämpfung von Clamydien
Verloren gegangene Schleimproduzierende Zellen können nicht ersetzt werden
Krankheitsbild: Endometriose
Hier siedeln sich Schleimhautzellen außerhalb der Gebärmutter an. Wissenschaftler haben heraus gefunden, dass leichte Endometriosen nicht unbedingt negative Auswirkungen auf den Kinderwunsch haben. Sind allerdings tiefer liegende Gewebsschichten betroffen, kann dies eine starke Auswirkung auf den Kinderwunsch haben
Symptome:
Intensive Schmerzen vor, während oder direkt nach der Periode
Sehr starke Periodenblutungen
Diagnose:
Schmerzbeobachtung
Ultraschall
Therapie:
Die Therapie der Endometriose besteht aus drei aufeinander folgenden Schritten:
- Bei einer Op werden bereits entstandene Endometrioseherde entfernt
- Danach wird das erneute Wachstum dieser Herde medikamentös gestoppt
Allerdings gibt es ein Problem:
Endometrioseherde benötigen das Hormon Östrogen um wachsen zu können. Nun wäre die logische Schlussfolgerung die Östrogene zu bekämpfen. Das Problem ist, dass der Körper für eine gesunde Schwangerschaft ebenfalls Östrogen benötigt. Deswegen ist es wichtig einen Kompromiss zu finden. Wenn ein Kinderwunsch besteht wird die Therapie meist wie folgt gehandhabt:
- Das Hormon GnHR wird überdosiert- dies erschöpft die Hirnanhangsdrüse
- Diese schüttet nun kaum mehr eierstockstimulierende Hormone aus
- So produzieren die Eierstöcke fast keine Östrogene mehr
- Dieser Zustand gleicht den Wechseljahren einer Frau
- Die Endometriose trocknet aus, da sie kein Östrogen mehr hat
- Nach der Akutbehandlung können Verfahren wie GIFT und IVF erfolgreich eingesetzt werden
Anbei einige wichtige Nebenwirkungen der Endometriosetherapie mit Danazol oder GnRH-Analoga:
- Wechseljahrestypische Beschwerden wie Hitzewallungen und Depressionen
- Vermehrung der Körperbehaarung
- Evt. Gewichtszunahme
- Akne
Krankheitsbild: Probleme im Bereich der Gebärmutter
Ursache:
Durch eine fehlerhafte Ausschabung, beispielsweise nach einer Fehlgeburt oder anderen Operationen direkt in der Gebärmutter, kann es zu Verformungen und Verletzungen kommen, die es dem Spermium unmöglich machen seinen Zielort zu erreichen.
Symptome:
Evtl.Schmerzen
Diagnose:
Ultraschall
Laparaskopie (Bauchspiegelung)
Therapie:
Auslöser vermeiden
Bereits vorhandene Verformungen und Verletzungen lasen sich schwer, meist kaum beheben
Krankheitsbild : Störungen im Eileiter (einer der häufigsten Gründe des unerfüllten Kinderwunsches bei Frauen)
Ursache:
Die Bakterielle Infektionen an den Eileitern, die unbehandelt zu anatomischen Veränderungen, wie Vernarbungen führen können. Um sich zu schützen werden körpereigenen Abwehrmechanismen entwickelt, die zu einer völligen Undurchlässigkeit der Eileiter führen können, da sie den Weg zur Bauchhöhle verschließen wollen. Die Folge ist, dass bei undurchlässigen Eileitern kein Kontakt zwischen Spermium und Eizelle statt finden kann und so kommt es zu keiner Schwangerschaft, trotz Verkehrs in der fruchtbaren Zeit.
Diagnose:
Meist durch eine Laparaskopie ( Bauchspiegelung). Hier werden die Eileiter auf ihre Durchgängigkeit geprüft und können bei einem Verschluss geöffnet werden.
Therapie:
Siehe Diagnose
Krankheitsbild : Infektionen im Genitalbereich
Ursache:
Die häufigsten Erreger von Infektionen im Genitalbereich der Frau sind die Clamydien. Auch Keime aus dem scheidennahen Afterbereich, sog. Kolibakterien können Erreger sein. Übertragen werden Clamydien beim Geschlechtsverkehr. Ist die Immunabwehr geschwächt, haben diese Biester leichtes Spiel und eine Infektion nimmt ihren Lauf.
Risikofaktoren:
Schlechte Intimhygiene
Falsches Waschen und Wischen ( von hinten nach vorne)
Schwache Immunabwehr
Wechselnde Geschlechtspartner
Symptome:
Am Anfang keine Symptome
Dann brennen, jucken im Bereich der Scheide, des Dammes und des Afters
Rötungen können auftreten
Übelreichender Ausfluss
Diagnose:
Abstrich beim Frauenarzt, Begutachtung unter dem Mikroskop
Therapie:
Medikamente gegen die Erreger ( Clotrimazol, etc.)
Erst wenn der Abstrich okay ist, ist die Infektion ausgeheilt
Auch wenn Infektionen im Scheidenbereich häufig als Lapalie herab getan werden, muss man klar stellen, dass die Infektion in die Bauchhöhle aufsteigen kann und dort zu Verwachsungen und Verklebungen führen kann. Diese können einen Kinderwunsch im schlimmsten Falle unmöglich machen.
Also: Erst wenn ein zweiter Kontrollabstrich bei Frauenarzt negativ ausfällt, ist die Infektion verschwunden und wirksam bekämpft worden und arbeitet nicht still weiter.
Eine Übersicht der Ursachen beim Mann
Die Ursachen der Ungewollten Kinderlosigkeit können ihren Grund auch bei Mann haben. Häufig sind die Spermien zu wenig, zu langsam oder sogar leblos. Aber auch Erkrankungen am Hoden sind häufige Ursachen, warum es mit dem Wunschbaby nicht so richtig klappen will.
Hier eine kurze Übersicht der wichtigsten Krankheitsbilder des Mannes bezogen auf den unerfüllten Kinderwunsch.
- Schlechtes Spermiogramm
- Lageanomalien der Hoden
- Verletzungen der Hoden
- Hodenverdrehung
- Hodenentzündungen
- Entzündungen der Geschlechtsdrüsen (Prostata, Samenblasen ,Nebenhoden)
- Krampfadern im Hoden
- Schlechter physischer oder psychischer Zustand
Krankheitsbild: Verletzungen der Hoden
Ursachen:
Schwere Schläge gegen den Hodensack, vor allem beim Sport. Allerdings bedeutet nicht jeder Treffer gegen den Hoden gleich Unfruchtbarkeit. Bei sehr schweren Fällen oder wenn diese Verletzungen häufiger vorkommen, sollte man einen Urologen aufsuchen.
Symptome:
Schwellungen und Schmerzen am Hoden
Im schlimmsten Falle Kreislaufkollaps
Diagnose:
Durch einen Urologen anhand der Symptome
Therapie:
Kühlen
Heparinhaltige und kühlende Salben anwenden
Krankheitsbild: Hodenverdrehung
Ursache:
Bei sehr beweglichen Hoden, in einem weiten Hodensack dreht sich der Hoden um sich selbst und stoppt so Blutzufuhr und Blutabfluss.
Symptome:
Der Hoden schwillt plötzlich und sehr schmerzhaft an
Diagnose:
Dieses Krankheitsbild ist ein andrologischer Notfall! Ab zum Andrologen oder Urologen oder ins nächste Krankenhaus!!!!
Therapie:
Der Hoden muss innerhalb von 4 Stunden wieder zurückgedreht werden, da sonst Hodengewebe nach und nach abstirbt.
Krankheitsbild: Hodenentzündung
Ursachen:
Hodenentzündungen gehen häufig, aber nicht zwangsläufig, auf die Krankheit Mumps zurück. Nach durchgemachter Pubertät entzünden sich bei jedem vierten, ehemals an Mumps erkrankten Mann die Hoden. Die Gewebszerstörung ist dabei unterschiedlich stark ausgeprägt.
Die Entzündung wird häufig kaum bemerkt
Diagnose:
Durch den Andrologen oder Urologen
Therapie:
Bisher keine
Krankheitsbild: Entzündungen der Geschlechtsdrüsen
Ursache:
Hier ist die Ursache ein bakterieller Befall von Prostata, Samenblase oder Nebenhoden
Die Entzündung selbst verläuft unbemerkt, aber die Folgen der Entzündung können zur Unfruchtbarkeit führen.
Diagnose:
Durch Urologen oder Andrologen
Therapie:
Antibiotikagabe vom Arzt
Krankheitsbild: Krampfader im Hoden
Ursache:
Bei 16-18 % der Männer mit unerfülltem Kinderwunsch findet sich eine Krampfader im Hoden. Eine solche Krampfader tritt vorwiegend links auf. Der schlechte Blutrückfluss, verursacht durch die geschädigte Krampfadervene, führt zu einer Mangelversorgung des Hodengewebes und so zu einer schweren Schädigung.
Evt. Schwellungen am Hoden
Leichtes Schweregefühl
Selten leichte Schmerzen
Diagnose:
Durch den Andrologen /Urologen
Therapie:
Bei Beschwerden kann die Krampfader verödet werden
Krankheitsbild: Lageanomalien des Hodens
Ursachen:
Bei etwa zwei bis drei von hundert Neugeborenen tritt ein Hodenhochstand auf. Es kann sein, dass die Hoden den Weg vom Bauchraum in den Hodensack nicht geschafft haben, oder aber in der Leiste stecken geblieben sind. Das bezeichnet man erst mal als versteckten Hoden.
- Dieses Krankheitsbild wird in verschiedene Schweregrade eingeteilt:
- Hinter dem Leistenkanal (nicht tastbar) = Kryptochysmus
- Fixiert im Leistenkanal = Leistenhoden
- Weitgehend fixiert im Leistenkanal = Gleithoden
Symptome:
Der Hodensack ist meist auffällig klein
Diagnose:
Kinderarzt /Urologe
Therapie:
Behandlung im Kindesalter bis zum zweiten Lebensjahr. Erst mit Hormonen, wenn das nichts hilft, wird der Hoden operativ an seinen Platz gebracht.
Nach dem zweiten Lebensjahr und im Erwachsenenalter kann diese Störung nicht mehr akkurat behoben werden.
Krankheitsbild: Schlechtes Spermiogramm
Ursache:
Von vielen Umwelteinflüssen, wissen die Ärzte heute, wirken sich einige negativ auf die Spermienbildung und deren Gesundheit aus.
Hier die Wichtigsten :
- Kontakt mit Blei und Quecksilber, bestimmte Pestizide und Insektizide
- Rauchen
- Medikamente ( Krebsmittel, Entwässerungsmittel, Antibiotika, Medikamente gegen Epilepsie)
- Elektromagnetische Strahlen, bei erheblicher Überschreitung des Grenzwertes
- Zu viel Wärme ( zu häufige Saunagänge/enge Hosen/stauende Wäsche)
- Stress (physisch und psychisch)