Endometriose

 

Endometriose ist eine Krankheit bei Frauen, die gutartig ist, aber chronisch auftritt. Als Endometriose wird Gebärmutterschleim- haut (Endometrium) bezeichnet, die außerhalb der Gebärmutter auftritt.

 

Die Endometrioseherde können im ganzen Körper auftauchen, am häufigsten jedoch:

  • am Bauchfell (Pertoneum)
  • im kleinen Becken
  • auf den Haltebändern der Gebärmutter
  • auf den Eierstöcken
  • im Douglasraum (Vertiefung der Gebärmutter, dem tiefsten Punkt im Bauchraum)

 

Je nach Lage und Ausprägungsgrad der Herde kann die Endometriose starke Schmerzen und/oder Sterilität verursachen.

 

Die Endometriose ist eine proliferaktive Erkrankung. Das bedeutet, wenn man nichts gegen die Krankheit unternimmt, breitet sie sich immer weiter im Körper aus. Dabei reagieren die Herde fast genauso auf die zyklischen Veränderungen im Körper der Frau wie das normale Endometrium. Sie werden also genauso auf- und abgebaut und bluten zyklisch. In der Regel kann dieses Blut jedoch nicht abfließen, so dass sich die Herde entsprechend weiter vergrößern oder aber mit Blut gefüllte Zysten gebildet werden. Häufig kommen auch Verwachsungen mit der Umgebung der Endometriose- herde vor, die dann meist die Ursache für die starken Schmerzen sind.

 

Der Krankheitsverlauf ist von Frau zu Frau unterschiedlich. Nach Schätzungen leiden etwa 7 - 15 % aller Frauen im geschlechts- reifen Alter an Endometriose, das sind in Deutschland etwa 2 - 6 Millionen Frauen. Jährlich erkranken mehr als 30.000 Frauen neu an dieser Krankheit.

 

Wie entsteht Endometriose?

Es gibt viele verschiedene Theorien zur Entstehung der Endometriose, die genaue Ursache konnte jedoch bis heute noch nicht geklärt werden. Und das obwohl die Krankheit schon 1861 vom Arzt Rokitansky beschrieben wurde.

 

Endometriose ist eine sehr komplexe Krankheit, das bedeutet, das die Symptome und Folgen der Krankheit vielfältig sind und einzeln oder kombiniert auftreten können.

 

Oft beschriebene Beschwerden und Symptome

  • Schmerzen beim Geschlechtsverkehr
  • Schmerzen in Bauch und Rücken kurz vor oder während der Regelblutung
  • chronische Unterbauchschmerzen
  • starke und unregelmäßige Monatsblutungen
  • ungewollte Kinderlosigkeit
  • Blasen- und Darmkrämpfe
  • Schmerzen während des Eisprunges
  • plötzliche Ohnmachtsanfälle im Zusammenhang mit den Menstruationsschmerzen
  • Zyklische Blutungen aus Darm und/oder Blase
  • Schmerzen bei Blasen- sowie Darmentleerung

 

Mit diesen Symptomen kann verbunden sein:

  • vermehrtes Auftreten von Allergien und anderen Autoimmunerkrankungen
  • erhöhte Infektanfälligkeit während der Menstruation
  • Müdigkeit und Erschöpfung
  • Zysten
  • unklare Unterbauchschmerzen, die mehrmals ohne Besserung als Entzündung behandelt wurden
  • Verwachsungen und Narben

 

Diagnose

Der Arzt geht wie folgt vor:

  • eingehende Befragung der Patientin
  • sorgfältige Tast- sowie Ultraschalluntersuchungen

Die einzige sichere Möglichkeit einer Diagnose ist ein operativer Eingriff, der Bauchspiegelung genannt wird. Dieser erfolgt im Allgemeinen unter Narkose und kann ambulant sowie stationär durchgeführt werden. Bei dieser Bauchspiegelung wird eine Gewebeprobe entnommen und untersucht. Weiterhin werden Lage, Schweregrad und Wachstumstyp der Endometrioseherde und Zysten festgestellt.

Bestätigt sich die Endometriose, kann diese (nach vorheriger Einwilligung der Patientin) bereits während der OP chirurgisch therapiert werden.

 

Therapie

Die vielen verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten, die in den letzten Jahren zur Rückbildung oder Heilung der Endometriose entwickelt wurden, sind letztendlich alle mit dem Problem behaftet, dass die Endometriose in den meisten Fällen nach anfangs erfolgreicher Behandlung wieder auftritt. Nur ein permanenter Entzug der stimulierend wirkenden Östrogene ist in der Lage, auf Dauer Beschwerdefreiheit und Rückbildung der Erkrankung zu erzielen.

 

Vor Beginn der Therapie sollte geklärt werden, was erreicht werden soll und welche Ziele (z. B. Beschwerdefreiheit, Erfüllung des Kinderwunsches) für die Patientin vorrangig sind. Bei der meist langjährigen Behandlung muss bedacht werden, dass Körper und Psyche der ganzen Persönlichkeit betroffen sind.

 

Je nach Therapieziel stehen folgende Behandlungsoptionen zur Verfügung:

  • Operative Therapie (beseitigt die krankhaften Endometrioseherde und Zysten, erhält aber das gesunde Gewebe)
  • Medikamentöse Therapie
  • symptomatische Behandlung (Beseitigung der Beschwerden, ohne die Krankheit selbst heilen zu wollen)
  • hormonelle Behandlung (Behandlung die sich auf den Hormonhaushalt auswirkt und damit die Endometriose beeinflusst)
  • ergänzende Behandlungsmöglichkeiten
  • Akupunktur
  • traditionelle chinesische Medizin (TCM)
  • Homöopathie
  • Pflanzenheilkunde